Anhang

Anmerkungen

1. Wohl in der Nachfolge des Hauses zur Brauerei kennt auch das «Doktorhaus» an der Landstrasse eine durchgehende Mauerung von Wohnteil, Scheune und Stall und ebenfalls ein Scheunentor mit Rundbogen als Hauptakzent; allerdings ist das Haus mit zwei Wohngeschossen niedriger und hat auch kein Fachwerk. Abb. vgl. Feier-Erni, Doktorhaus.
2. Der letzte Besitzer des Hauses zur Brauerei aus der Familie des Erbauers ist Rudolf Schibli, Sohn der Schwester von Hans Rudolf Bopp; er starb 1854. Danach gab es keinen Grund mehr für die Anbringung des Bopp-Wappens.
3. Das Haus zur Brauerei hatte ursprünglich die Assekuranznummer 55, die 1901 in Nr. 11 und schliesslich in Nr. 57 umgeändert wurde. Vgl. StaZ, RRI 389a., RRI 389b, RRI 389c, Brandassekuranz. – Der Stern «Maris Stella» als Emblem des Klosters Wettingen taucht in mehreren Lehenshäusern in Otelfingen auf. Möglicherweise nahmen ihn die Bopp als ehemalige Lehensleute des Klosters in ihr Wappen auf. Vgl. Feier-Erni, Thisis Haus.
4. StaZ, F IIa 158a, Urbar Kloster Fahr 1719, S.19. Erwähnt werden Heinrich und Jacob die Boppen Felix Adamen.
5. Am 14. Nov. 1775 wurde die Heirat von Johannes Bopp, Otelfingen, im Neuhaus, mit Barbara Keller aus Glattfelden im Ehebuch eingetragen. Vgl. Schulthess/Pfister, Ehen Männer, S. 479. - Am 9. Dezember 1776 heiratete ein Bopp Heinrich, Otelfingen, im Althaus, Barbara Meyer aus Regensdorf. Vgl. Schulthess/Pfister, Ehen, S. 477. - 1787 wurde im Haushaltungsrodel unter Haus 44 ein Heinrich Bopp genannt Felix Adamen im Neuhaus (verheiratet 1751 mit Barbara Schlatter) erwähnt und unter Haus 43 Hans Jacob Bopp genannt Felix Adamen im alt Haus. Vgl. StaZ EIII 87, 17, Haushaltungsrodel 1787. - Hans Jacob Bopp sel. Sohn und Jacob Bopp Felix Adamen im alt Haus verkauften an Heinrich Bopp Felix Adamen ein halbes Haus und Hofstatt zwischen dem Pfarrhaus und Andreas Surbers Garten. Vgl. StAZ, BXI Dielsdorf 599, Grundprotokolle Otelfingen, Boppelsen, Bd 9, 1781-1810: 1786, S. 33. Diese Aufzählung ist nicht abschliessend.
6. Güller, Otelfingen, S. 252.
7. Mittler, Stadt Baden Bd. 2, S. 230. Das Agnesspital mit der Heiliggeistkapelle lag zwischen der Kirche und der Häuserzeile an der Weiten Gasse. 1863 wurde es, «baufällig und unansehnlich geworden», abgerissen.
8. Am 26. November 1438 wurde der Tösserhof in Otelfingen von Hans Büller oder Büler bewirtschaftet. Hugo Gürtler, Bürger von Baden, hatte Anrechte an den Zehnterträgen dieses Hofs, die er dem Spital zu Baden verkaufte. Wenig später, 1448, wird Rudolf Brun von Zürich als Inhaber von Zehnterträgen erwähnt, die er dem Jos. Holtzach, Bürger von Baden, verkaufte. 1450 verkaufte er diesem «seinen grossen und kleinen Zehnden». Jos. Holtzach, alt Schultheiss von Baden, verkaufte schliesslich seinen Zehnten zu Otelfingen am 14. Mai 1477 dem Spital Baden 1477. Welti, Urkunden Bd. 1, Nr. 551, S. 542/543, Nrn. 623, 630, 633, S. 628f, 638f, 639f und Welti, Urkunden Bd. 2, Nr. 642, S. 51 und Nr. 819, S. 838. – Abgaben hatten auch, gemäss Lehenbrief von 1544, der Heltkessis oder Heydtkessels Hof sowie der Rauben Hof in Otelfingen zu liefern. Vgl. StaZ, FIIa 31a, Urbar des Spitals zu Baden 1736, S. 1 und 21.
9. StaZ BXI Dielsdorf 601, Grundprotokolle Otelfingen, Boppelsen, Bd. 11, 1810-1816, S. 3.
10. Vgl. auch Anm. 3.
11. StaZ, FII 460 Urbar Wettingen, 1798, S.59.
12. StaZ, BXI Dielsdorf 599, Grundprotokolle Otelfingen, Boppelsen, Bd. 9, 1781-1810, S. 195: «Das Haus war mit Hans Jacob Bopp untertheilt». Beide Hans Jacob, Vater und Neffe, lebten also zurzeit in Althaus.
13. StaZ, BXI Dielsdorf 599, Grundprotokolle Otelfingen, Boppelsen, Bd.9, 1781-1810, S. 181v-183v.
14. StaZ BXI Dielsdorf 601, Grundprotokolle Otelfingen, Boppelsen, Bd. 11, 1810-1816, S. 227v.
15. Nr. 35a, 1812, je ½ Wohnhaus und Scheune, Besitzer Hans Jacob Bopp, Rudolf Bopp. – 1816, je ½ Wohnhaus und Scheune geschlissen. Besitzer Hans Jacob Bopp, Rudolf Bopp. – Nr. 35b, 1813, je ½ Speicher und ½ gewölbter Keller, Besitzer Hans Rudolf Bopp, Jacob Bopp. – Nr. 34e, 1813, je 1/8 Trottgebäude und Trotte, Besitzer Rudolf Bopp und Jacob Bopp. Vgl. RRI 389a, Brandassekuranz.
16. StaZ, BXI Dielsdorf 601; Otelfingen, Boppelsen, Grundprotokolle, Bd. 11, 1810-16, S. 226v. Rudolf Meyer verkaufte namens seines Sohnes Johannes Meyer aus Otelfingen ein halbes Haus, mit Hofstatt, Baum- und Krautgarten an Hans Jacob Bopp.
17. StAZ, BXI Dielsdorf 601; Otelfingen, Boppelsen, Grundprotokolle, Bd. 11, 1810-16, S. 230[229v]-235.
18. StaZ, RRI 389a, Brandassekuranz Nr. 34a, 1813, 1 Wohnhaus und 1 Scheune, Besitzer Rudolf Bopp. Versicherungsnummer 1901 umgewandelt in Nr. 8 und schliesslich in Nr. 54 (RRI 389c).
19. Die Trotte wurde 1983 abgebrochen. An ihrer Stelle entstand ein Zweifamilienhaus.
20. StaZ, EIII 87, 17, Haushaltungsrodel 1787, Häuser 44 und 45.
21. Der Stirnbalken wurde aus der Brandruine gerettet und im Nachfolgebau auf der Südseite wieder eingebaut. Vgl. Feier-Erni, Waschhaus. Der Nachfolgebau liegt an der Vorderdorfstr. 48.
22. Vgl. oben, Anm. 15, Nr. 35a. Der Verkauf der zweiten Haushälfte an Rudolf Bopp wurde in den Brandassekuranzbüchern nicht mehr registriert.
23. Vgl. dazu die Ausführungen von Feier-Erni, Thisis Haus, zu Ueli Heinis Höfli.
24. Vgl. etwa die Untersuchungen von Berger/Zwicky, Tavernen, und Elmiger/Werner, Säuliämtler «Wirtschaftskunde», zum gleichen Thema in anderen Zürcher Gemeinden.
25. Güller, Otelfingen, S. 146f. Heutige Adresse: Landstrasse 19.
26. Die Verwaltungskammer des Kantons Zürich forderte am 17. Februar 1801 alle Wirte, die bis zum 5. Februar 1798 eine Gaststätte geführt hatten, auf, sich um eine entsprechende Bewilligung zu bemühen. Auch diejenigen, welche seit 1798 neue «Tavernen-Speise-Pinten-und Kaffee-Wirthschaften eingerichtet oder seit jenem Zeitpunkte angefangen haben, Wein oder andere geistige Getränke im Detail, entweder zu gewissen Wochen- oder Jahrmärkten, im Hause selbst oder über die Gasse zu verkaufen», waren gehalten, sich um eine Bewilligung zu kümmern. Das Gesuch um eine Bewilligung musste auf Stempelpapier abgefasst sein und folgende Punkte enthalten: 1. den Gemeindenamen, 2. den Namen des «Bürgers , der die neue Wirthschaft begehrt», 3. den Namen der Sektion, wo das Haus steht, 4. die Hausnummer, 5.«ob er eine Taverne-Wirthschaft, Schenkhaus, Speise-Wirthschaft (Traiteur), Kaffeehaus neu zu errichten, oder aber sein eigen Weingewächs oder geistige Getränke über die Gasse auszuschenken begehre», 6. Kennzeichnung der Wirtschaft, und 7. voraussichtliche Betriebsdauer. Vgl. StaZ III Jc2, Kt. Zürich Wirtschaften, Diverses, 1800 -, Fasz. 3: Tavernenrechte und Wirtschaften - Das Wirtschaftsverzeichnis ab 1804 fusst auf diesen Angaben.
27. StaZ, RRI 56.1 Wirtschaftsverzeichnis, Otelfingen, Weinschenken 1804, 1805: Heinrich Pfister, 1806: Johannes Gross. - StaZ, RRI 56.4 Wirtschaftsverzeichnis, Otelfingen, Weinschenken 1834: Johannes Gross ist zum letzen Mal eingetragen.
28. StaZ, RRI 56.1 Wirtschaftsverzeichnis, Otelfingen, Weinschenken 1811: Rudolf Bopp, erstmalige Eintragung. - StaZ, RRI 56.4 Wirtschaftsverzeichnis, Otelfingen, Weinschenken 1835: Rudolf Bopp, mit Angabe der Hausnummer 34. - StaZ, RRI 56.5 Wirtschaftsverzeichnis, Otelfingen, Weinschenken 1844: Rudolf Bopp, letzte Eintragung. - Hans Rudolf Bopp wird in den Quellen seit der Jahrhundertwende meist nur noch als Rudolf Bopp bezeichnet; in der vorliegenden Arbeit wird der Name Hans Rudolf beibehalten, um Missverständnissen vorzubeugen.
29. Noch im Gesetz von 1831 war das Weinschenkpatent ein persönliches, an bestimmte Lokalitäten gebundenes Recht. Vgl. StaZ, IIIJc2, Kt. Zürich Wirtschaften, Diverses, 1800-: Gesetz über Ertheilung von Weinschenkpatenten, 24. Okt. 1831. S.2. - Zweifel an der Richtigkeit der Feststellung, dass sich die Hausnummern im Wirtschaftsverzeichnis auf die Weinschenke bezieht und nicht etwa auf einen allfällig anderen Wohnsitz des Wirtes, werden durch das Gesetz von 1834 ausgeräumt. Hier wird präzisiert, dass die Gesuchsteller für ein Weinschenkpatent u.a.«das Lokal mit Bezeichnung der Nummer des Hauses, in welchem sie das Weinschenkrecht ausüben wollen» angeben müssen. Vgl. StaZ, IIIJc2, Kt. Zürich Wirtschaften, Diverses, 1800-.: Gesetz betreffend die Ertheilung von Weinschenks- und Speisewirthschafts-Patenten, und den Bezug der Wirtschaftabgabe, 21. Okt. 1834. S.7, §19.
30. «26. Januar 1843, Rudolf Bopp, Neuhäusler, 62 jährig». Vgl. StaZ, EIII87.9, Tote 1836-1863, S. 27. – «In diesem Haus [Nr. 34a] hat die Witwe Anna Bopp geb. Schlatter lebenslänglich freie Wohnung & besonders einzig & ausschliesslich die Nebenkammer zu benutzen». Vgl. StaZ, BXI Dielsdorf 607, Otelfingen, Boppelsen, Grundprotokolle, Bd.17, 1843-1867, S.194.
31. Weitere Weinschenken in Otelfingen bis etwa Jahrhundertmitte: 1836-1844 Jakob von Rüti, Haus Nr. 32. - 1840-1842 Bräm Heinrich, Holzhändler, Haus Nr. 31 [Bächlenstr. 41]. - 1840-1854 Surber Jakob, Friedensrichter, Haus 28, mit Speisepatent [heute Hinterdorfstr. 21]. – 1843-1844 Bräm Hans, Seckelmeister, Haus Nr. 74 [heute Bächlenstr. 6]. - Schibli Jakob, Haus Nr. 74. Vgl. StAZ, RRI 56 4-56.6, Wirtschaftenverzeichnis. Otelfingen, Weinschenken.
32. Friedrich Salomon I Schibli (1771-1839) Sohn des Hans Jacob Schibli und der Anna Däppeler, war in erster Ehe mit Anna Barbara Bopp (1776-1821), Tochter des Johannes Bopp und der Anna Schlatter und Schwester des Hans Rudolf Bopp, verheiratet. Dieser Ehe entspross u.a. ein Sohn, Rudolf Schibli (1800-1854), später verheiratet mit Barbara Gross, Tochter des Johannes Gross und der Anna Margertha Pfister. Aus einer zweiten Ehe des Friedrich Salomon I mit Anna Müller stammte Sohn Salomon (1822-1880), also Stiefbruder des Rudolf Schibli. Vgl. StaZ, EIII87, 27-29, Haushaltungsrodel, S. 5.und 32. Zur besseren Unterscheidung sind in dieser Arbeit der obgenannte Friedrich Salomon Schibli (1771-1839) mit Ziffer I und sein gleichnamiger Enkel Friedrich Salomon Schibli (1857-1929 ), Sohn des Salomon, mit Ziffer II gekennzeichnet. Hans Rudolf Bopp ist letztmals 1842 als Besitzer des Hauses zur Brauerei [Nr. 55] eingetragen, gefolgt 1845 von Rudolf Schibli. Vgl. StaZ, RRI 389a, Brandassekuranz.
33. 1845 Bopp Heinrich, Sohn von Rudolf, Haus Nr. 34 [= Neuhaus]. – 1843-1847 Schibli Rudolf, Haus Nr. 55 [= Haus zur Brauerei], ab 1846 mit Bier- und Speisepatent. Vgl. StaZ, RRI 56.5, Wirtschaftsverzeichnis, Otelfingen, Weinschenken.
34. Schoellhorn, S. 35.
35. StaZ, Allgemeines Ragionenbuch Bezirk Dielsdorf XI, 1836-1882, S. 28: Bierbrauerei, Besitzer: Rudolf Schibli, 1845. 28. Juni – Auflösung in Folge Konkurses laut Anzeige der Bezirksratskanzlei Regensberg vom 25. Juli 1851.
36. StaZ, RRI 56.6, Wirtschaftenverzeichnis, 1848, Tavernen: Schibli Rudolf, zur Bierbrauerei.
37. StaZ, RRI 389a, Nr. 98, 1847, Rudolf Schibli Bierbrauerei, 1 Schopf & Kegelbahngebäude, neu erbaut und vollendet.
38. StaZ, RRI 389a, Brandassekuraz, 34d, 1846. 1852 wird vermerkt, dass die Brauereinrichtung nicht mehr vorhanden ist und 1854 wird darauf hingewiesen, dass das Brauereigebäude mit Keller abgebrochen wurde.
39. Die Temperatur im Bierkeller soll im Hochsommer nicht über 5½º gewesen sein. Vgl. Schoellhorn, S. 264.
40. Vgl. oben, Anm. 35.
41. Vgl. oben, Anm. 32.
42. Vgl. oben, Anm. 38.
43. StaZ, RRI 56.6, Wirtschaftenverzeichnis, 1852, Tavernen: Taverne von Schibli Salomon heisst neu zum Neuhaus.
44. StaZ, RRI 56.6, Wirtschaftenverzeichnis, 1854, Weinschenken: neu: Bräm Salomon in Haus Nr. 100. Heutige Adresse: Höfli, Landstrasse 26. - StaZ, RRI 56.7, Wirtschaftenverzeichnis, 1860, Weinschenke von Salomon Bräm wird neu als Taverne zum Höfli umbenannt.
45. StaZ, RRI 56.9, Wirtschaftenverzeichnis, 1874: Weinhändler und Küfer Jean Hauser ist erstmals mit seiner Weinschenke in Haus Nr. 54 [alt Nr. 92] eingetragen. Seit in den amtlichen Erhebungen die Kategorie der Weinschenken allgemein in Speisewirtschaften umgetauft wurde, war Hausers Schenke 1889 Speisewirtschaft, 1918 Restaurant Hauser und 1923 bis heute Restaurant zum Frohsinn. Heutige Adresse: Rütschigasse 1. Vgl. StaZ, RRI 56.12, RRI 56.37, RRI 56.42. - Jakob Schibli, 1864 mit neuer Weinschenke in Haus. Nr. 58, verschwand bereits 1869 wieder von der Bildfläche. Vgl. StaZ RRI 56.8 Wirtschaftenverzeichnis, Weinschenken, 1864-1869.
46. StaZ, RRI 389b, Brandassekuranz, Nr. 35b: 1 Speicher, 1 Waschhausanbau, 1 gewölbter Keller, freistehend, verbunden.
47. StaZ, RRI 389b, Brandassekuranz, Nr. 55: 1 Tanzsaalanbau, neu gebaut, zusammengebaut mit 35b.
48. Vgl. Gesetz über die Polizei an Sonn- und Festtagen, über die Wirthschaften und das Spielen, in: Zürcher Gesetzessammlung Bd. 5, 1837-1840. S. 281-282.
49. Besitzer Salomon Bräm, 1 Anbau mit Keller, Stube und Tanzsaal. Vgl. StaZ, RRI 389b, Brandassekuranz, Nr. 100.
50. Insbesondere von 1850-1867 ist eine Häufung von Freinachtsgesuchen festzustellen. Vgl. GdaO IV.B.1.1. Gemeinderatsprotokolle Otelfingen 1850-1868.
51. GdaO IV.B.1.1. Gemeinderatsprotokolle Otelfingen 1850-1868, S. 109, 14. Sept. und 19. Sept. - S. 110, 25. Sept. - S. 111, 1. Okt. - S. 112, 10. Okt. - S. 123, 13. Dez.
52. Feier-Erni, Schulhaus, Kap.1, Anm. 6 und 14.
53. StaZ, RRI 389b, Brandassekuranz Nr. 98, 1864: 1 Schopf und Kegelbahngebäude, freistehend, neu mit 1 gewölbten Keller.
54. Die Bewirtung der Gäste bei der Schulhauseinweihung am 7. Oktober 1877 erhielt der Neuhauswirt Salomon Schibli zugesprochen, worauf der Höfliwirt die Dorfmusik und acht für die Einweihung aufgebotene Serviertöchter abwarb, die gleichentags ab 15h im Höfli zum Tanz aufspielen, resp. servieren sollten. Eine Aussprache der Schulpflege mit dem Höfliwirt endete im Streit, sodass die Dorfmusik sich weigerte, überhaupt an der Schulhauseinweihung teilzunehmen. Dann, als eine Musik des Neuhauswirts engagiert werden sollte, wollte die Dorfmusik gegen Aufpreis doch spielen, was dann aber die Gegenpartei ablehnte. Vgl. Feier-Erni , Schulhaus, Kap. 2.
55. Steinbettlegung und Bekiesung der Wege im Riedt und im Zusammenhang mit dem Reservoirbau Fällen und Heimführen der Eiche aus der Kellen sowie Abführen der Erde aus dem Dorfbach. Vgl. GdaO IV.B.1.1. Gemeinderatsprotokolle Otelfingen 1850-1868, S. 54; 23. Mai 1876, S. 55; 26. Juni 1876, S. 59; 28. August 1876. –1888 verfügte der Feuerschauer in der Bäckerei im Höfli eine neue Decke über dem Ofen. Vgl. GdaO, IV.B.1.2. Gemeinderatsprotokolle Otelfingen 1874-1895, S. 298, 5. Januar 1888. Entsprechend war das Höfli in den Büchern der Brandassekuranz 1895 als Wohn- und Wirtshaus mit Bäckerei, Speise- und Tanzsaal, mit Backofen, eingetragen. Vgl. StaZ, RRI 386b, Nr. 100.
56. Schoellhorn, S. 264: «Zur Brauerei gehörte eine eigene Landwirtschaft, in der ein Teil der Treber als Viehfutter Verwendung fand, der andere Teil wurde an Landwirte verkauft».
57. GdaO, IV.B.1.1 Gemeinderatsprotokoll 1850-1868, S. 200, 13. April 1867.
58. Schoellhorn, S. 264.
59. Nach Ruprecht, Ferdinand Ernst, S. 35, produzierten insgesamt 33 Brauerein im Kanton Zürich 160 500 Hektoliter Bier. Die meisten Brauereien waren Kleinbetriebe mit einem jährlichen Ausstoss von 200-1000 Hektolitern. Die beiden Grossbrauereien, Hürlimann und Haldengut, produzierten 38000 respektive 16000 Hektoliter.
60. Schoellhorn, S. 264, vermerkt, dass Salomon Schibli für seinen Sohn bereits 1873 eine Brauerei im Speicher eingerichtet hatte und dass als Gär-und Schankkeller der gewölbte Keller verwendet wurde. In den Brandassekuranzbüchern wird allerdings erstmals 1889 ein Brauereianbau mit Brauausstattung, nämlich 1 Brauofen mit Kessel und 1 gewölbter Keller, aufgeführt. Vgl. StaZ, RRI 389b, Brandassekuranz 35b. Der sog. Brauereianbau scheint ein Umbau des Waschhauses zu sein. Vgl. oben, Anm. 46.
61. StaZ, RRI 389b, Brandassekuranz 35b.
62. Schoellhorn, S. 264. Gemäss Brandassekuranzeintrag von 1875 ist dies 1 Kellergebäude mit Schütte, neu an den Speicher 35b angebaut. Vgl. StaZ, RRI 389b, Nr. 35a. Die Datumsdifferenz ist wohl darauf zurückzuführen, dass Neubauten nicht immer sofort gemeldet und erfasst wurden. Das neue Kellergebäude steht somit an gleicher Stelle wie das alte Wyhlenhofhaus, dessen Assekuranznummer es übernommen hat.
63. StaZ, Allgemeines Ragionenbuch Bezirk Dielsdorf XI, 1836-1882, S. 109: Bierbrauerei, Besitzer Friedrich Salomon Schibli von Otelfingen.
64. Schoellhorn, S. 265.
65. Schoellhorn, S. 264. Heute sind Bockbiere Starkbiere mit einem Stammwürzegehalt von über 16% B[ock].
66. Zum neuen Kellergebäude vgl. Anm. 62. Betreffend Ausbau dieses Kellergebäudes vgl. StaZ, RRI 389b, 1887 : 1 Eiskellergebäude, 1 gewölbter Keller: Bauten unvollendet, 1890 : 1 Eiskellergebäude, 1 gewölbter Keller: Bauten vollendet und 1893: 1 Eiskellergebäude mit Kühlkammer, 1 gewölbter Lagerkeller, 1 Gärkeller neu vollendet.
67. StaZ 389b, Brandassekuranz, Nr. 35b, 1889 : 1 Speicher, 1 gewölbter Keller, 1 Schopf mit Kellereingang, neu, vollendet, 1 Brauereianbau, 1 Brauofen samt Kessel.
68. 1898 1 Maschinenhaus, an Nr. 35a gebaut, neu vollendet. Vgl. StaZ, RRI 389b, Brandassekuranz, Nr. 126. 1901 1 Maschinenhaus, an Nr. 14 [alte Nr. 35a] gebaut, 1 westliche Hofbedachung, 1 Elektromotor, 1 Eismaschine samt Kühleinrichtung. Vgl. StaZ, RRI 389c, Brandassekuranz, Nr. 15 [alte Nr. 126].
69. Freundliche Mitteilung von Dieter K. Zingg, Fribourg.
70. Güller, S. 267.
71. Ausführung von Rolf Fischer, Elektrizitätsgenosenschaft Otelfingen(EGO), aufgrund des EGO-Protokollbuchs 1903-1931.
72. Güller, S. 277.
73. Schoellhorn, S. 265. – Die Brauerei Hürlimann in Zürich kaufte beispielsweise im Jahre 1896 noch 36'000, im Jahr 1900 bereits 108'000 und im Jahr 1926 sogar 672'500 Bierflaschen an. Vgl. Geschichte der Bierflasche.
74. Schöllhorn, Sudwerk 1903 und Schibli, S. 11.
75. Schoellhorn, S. 265. Für die näheren Angaben betreffend das Auto vgl. Schibli, Geschichte, mit Abbildung des Expertenbericht Nr. 2799 der Motorwagenkontrolle des Kantons Zürich zum Motorlastwagen Nr. 944, eingelöst von Friedrich Schibli am 9. März 1912.
76. Noch 1901 hatte Schibli einen Schopf an die Kegelbahn angebaut, liess aber 1905 die Kegelbahn und den alten Schopf abtragen. Vgl. StaZ, 389c, Brandassekuranz Nr. 12 [alt 98].
77. Die Schweineställe wurden 1901 wie folgt registriert: Wohnhaus mit Wirtschaft, Scheune und Stall (an 13 [alt 35b= der alte Speicher] angebaut), Abtrittanbau, Tanzsaalanbau mit Schopf und Schweineställen. Vgl. StaZ, RRI 389c, Nr. 57 [seit 1854 Nr.11, 1813 Nr. 55].
78. Ruprecht, S. 35, erwähnt, dass bereits vor der Jahrhundertwende von den 1883 aktiven 33 Brauereien deren 21 eingingen, weil sie z.B. zu wenig Kapital hatten, um Kunden mit Krediten und Zahlungserleichterungen an sich zu binden oder um Wirtschaften aufzukaufen.
79. Der Übergang von der Brauerei zum Bierdepot ist auch in amtlichen Schreiben fassbar. So bewilligt der Gemeinderat am 26. April 1923 «Friedrich Schibli, Sohn Bierdepothalter in Otelfingen» den Anschluss seiner Wasserleitung an die Hochdruckleitung. Vgl. GdaO, IV.B.1.4. Gemeinderatsprotokolle 1920-1930, S.118.
80. StaZ, III Hb29, Firmenverzeichnisse 1898-1917, Heft 1917.
81. Schoellhorn, S.266.
82. 1930, Bierkelleranbau, 1 Braukessel samt Ofen abgetragen. Vgl. StaZ, RRI 389c, Nr. 14 [alte Nr. 35a].
83. Die Geschichte des Bierdepots wurde aufgezeichnet von Schibli, Geschichte, S. 17-28.
84. StaZ, III Jc2, Kt. Zürich Wirtschaften. Diverses, 1800- : Kanton Zürich: Verzeichnis der Gasthöfe mit ehehaftem Tavernenrecht für die Finanzdirektion zusammengestellt vom Staatsarchivar, 1924. Das Verzeichnis enthält nur jene Wirtschaften mit ehehaftem Tavernenrecht, die im Jahre1924 als Gasthöfe betrieben werden.
85. StaZ, III Jc2. Kt. Zürich Wirtschaften. Diverses, 1800- : Die Zürcherischen Tavernenrechte vor dem Bundesgericht. ( NZZ 1.050 vom 2.8.1923).
86. Otelfingen war als Musterbeispiel für das Europäische Jahr für Denkmalpflege und Heimatschutz 1975 ausgewählt worden, für das diverse Bauten, unter ihnen auch das Haus zur Brauerei herausgeputzt worden sind.
87. Ich danke Dr. Béatrice Keller (Maladers) für die Durchsicht des Manuskripts und der Familie von Bierbrauer und Bierdepothalter Friedrich Schibli: Susi Schibli, ihren Söhnen Heinz und Fritz Schibli und ihrem Enkel Marcel Schibli (Otelfingen), sowie Patrik Leuenberger (Zürich), Nelly Saxer (Otelfingen) und Dieter K. Zingg (Fribourg) für ihre Bereitschaft, Wissen und Dokumentationsmaterial beizusteuern.

Quellen- und Literaturangaben

Quellen

StaZ (Staatsarchiv Zürich)
BXI, Dielsdorf 599, Otelfingen Boppelsen Grundprotokolle 9, 1781-1810.
BXI, Dielsdorf 601, Otelfingen Boppelsen Grundprotokolle 11, 1810-1816.
BXI, Dielsdorf 607, Otelfingen Boppelsen Grundprotokolle 17, 1843-1867
EIII87.9, Haushaltungsrodel, Tote 1836-1863.
EIII 87, 17, Haushaltungsrodel, 1787.
EIII 87, 19, Haushaltungsrodel, 1809.
EIII 87, 27, Haushaltungsrodel, 1876.
FII, 31a, Urbar des Spitals Baden 1736.
FIIa, 158a, Urbar Kloster Fahr 1719.
FII 460, Urbar Wettingen 1798.
OO50, 31, Ragionenbuch Bez. Dielsdorf, Bd. XI, 1836-1882.
O 38c3, Handelsregister, 1913-.
III Hb2. 6 und 7, Ragionenbuch 1875.
III Hb2. 8, Handelsadressbuch des Kantons Zürich für 1881/82, Zürich 1881.
III Hb2, 9, Kt. Zürich, Firmenverzeichnisse 1898-1917.
III Hb2,10, Kt. Zürich, Firmenverzeichnisse 1918-1925.
RRI 56.1(1804) – , Wirtschaftenverzeichnis.
RRI 389a, b, c, d, Brandassekuranz, 1813-.

Gedruckt:
Db 401.42. Schultheiss, Hans/Pfister Hans Ulrich. Ehen im Kanton Zürich 1701-1800, sortiert nach Familienname und Vorname der Männer, Staatsarchiv Zürich 2000. Gebundener Computerausdruck.
ZH 210.5. Zürcher Gesetzessammlung Bd. 5, 1837-1840, S. 281-85.


GdaO ( Gemeindearchiv Otelfingen)
IV.B.1.1. Gemeinderatsprotokolle Otelfingen 1850-1868.
IV.B.1.2. Gemeinderatsprotokolle Otelfingen 1874-1895.
IV.B.1.4. Gemeinderatsprotokolle Otelfingen 1920-1930.

Literatur
Berger Hans/Zwicky H.J. Tavernen und Weinschenken in Thalwil. Thalwiler Neujahrsblatt 1987.

Bruno, Stefano. 100 Jahre Elektrizitätsgenossenschaft Otelfingen. EGO: Die Geschichte der EGO zwischen 1908 und 2008. Winkel 2008.

Elmiger Martin/Werner, Rolf. Säuliämtler «Wirtschaftskunde».Von Tavernen, Pinten und Weinschenken, Restaurants, Cafès, Bars und Pubs. 2. Teile, Neujahrsblatt der Gemeinnützigen Gesellschaft des Bezirkes Affoltern, 1999/2000.

Feier-Erni, Erika. Doktorhaus. In: www.otelfingen.ch/rundgang, Otelfingen 2007.
Feier-Erni, Erika. Schulhaus von 1877/heute Gemeindehaus. In: www.otelfingen.ch/rundgang, Otelfingen 2003.
Feier-Erni, Erika. Thisis Haus. In: www.otelfingen.ch/rundgang, Otelfingen 2004.
Feier-Erni, Erika. Waschhaus mit doppeltem Hausspruch. In: www.otelfingen.ch/rundgang, Otelfingen 2007.

Geschichte der Bierflasche. In: www.galeriehafner.ch/Varia/Bier/Verschiedenes/Verschiedenes_Frame.htm, 16.10.2008.

Güller, Alfred. Ortsgeschichte Otelfingen, Otelfingen 1991.

Mittler, Otto. Geschichte der Stadt Baden. Bd. I, Von der frühesten Zeit bis um 1650, Aarau 1962.

Mittler, Otto. Geschichte der Stadt Baden. Bd. 2, Von 1650 bis zur Gegenwart, Aarau 1965.

Ruprecht, Hans. Ferdinand Ernst (1819-1875, Johann Georg Schoellhorn, 1837-1890, Fritz Schoellhorn, 1863-1933. Brauerei Haldengut. Vom gewerblichen zum industriellen Brauen. Reihe Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik, Nr. 57, Meilen 1993.

Schibli, Marcel. Die Geschichte der Firma Schibli, Abschlussarbeit an der BBZ, Zürich, 16.12.2001. Nicht publiziert.

Schoellhorn Fritz. Das Braugewerbe und die Brauereien des Kantons Zürich, Winterthur 1922.

Welti, Friedrich Emil. Die Urkunden des Stadtarchivs. Erster Band, 1286-1449, Bern 1896.

Welti, Friedrich Emil. Die Urkunden des Stadtarchivs. Zweiter Band, 1450-1499, Bern 1899.

Abbildungsnachweis
Dr. Erika Feier-Erni, Otelfingen: 2,4-7,10,12,14,16,18-22,24,25,27,28,35

Hans Günter, Otelfingen: 15

Kirchgemeindearchiv Otelfingen: 34

Patrik Leuenberger, Zürich: 26

Nelly Saxer, Otelfingen: 23,29

Heinrich und Annemarie Schibli-Schlatter, Otelfingen:8,9,13

Heinz und Fritz Schibli, Otelfingen: 1,3,11,17,30-33.

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