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Otelfingen, Findlingsbrunnen aus "roten Ackerstein"

2. Ein bisschen Geologie

2. Glarner Tschingelhörner, zuoberst
Verrucano-Schicht
Beim Findling handelt es sich um einen sogenannten Roten Ackerstein oder Verrucano, so benannt nach Castello della Verruca bei Pisa, wo eine von der charakteristisch roten Farbe her ähnliche, aber viel jüngere Gesteinsart vorkommt. Der Verrucano gehört zu den vier Gesteinsgruppen, aus denen die Glarner-Alpen aufgebaut sind und er wird entsprechend seiner Herkunft aus dem Sernftal seltener auch Sernifit bezeichnet. Entstanden ist der Glarner Verrucano in der Permzeit vor 280-250 Mio Jahren, noch vor der Bildung der Alpen, aus Ablagerungen von Ton, Feinsand, Geröllen und vulkanischen Laven. Als der Linthgletscher in der Würm-Eiszeit vor 70000-10000 Jahren nochmals von den Glarner Alpen bis ins Mittelland vorstiess (noch vor 20000 Jahren lag der Rand des Gletschers etwa bei der Lägern), trug er Gestein von seinem Ursprungsgebiet mit, also auch den dort vorkommenden Verrucano, der nach dem Rückzug des Gletschers als Endmoräne liegen blieb. Findlinge aus Verrucano sind somit gerade in dem im Randgebiet des Gletschers liegenden Furttal immer wieder anzutreffen, aber selten als so schöne und gewaltige Brocken wie derjenigen, aus dem der Otelfinger Brunnen mit dem Fisch entstanden ist.

Erika Feier Erni, 2003


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