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Inhaltsübersicht
Objektinformationen
Adresse: Vorderdorfstrasse 46 Besitz: Privatbesitz
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Quellen- und Literaturangaben
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2. Nebennutzungen und Umbauten
5. Sitzbadewanne Mühle Otelfingen, 2007
So wurde das Waschhaus des Otelfinger Pfarrhauses ausdrücklich als Wasch- und Backhaus bezeichnet. Im Waschhaus der Mühle, zu der ein gutbestückter Schweinestall gehörte, wurde noch im 20. Jh. das Schweinfutter gekocht; zudem erinnert eine noch vorhandene mobile Sitzbadewanne daran, dass die Waschhäuser bis zum Einbau von Badezimmern auch als Badestuben verwendet wurden.
6. Waschhausbesitzer Jakob Schibli beim Metzgen
![]() Ein im Jahre 1919 vom Kanton Zürich erlassenes Viehversicherungsgesetz regelte die Notschlachtung von Vieh neu. In den Otelfinger Versicherungsbüchern wird der damalige Besitzer des Waschhauses Nr. 46, Hans Jakob Schibli, der Landwirt und Störmetzger war, ab diesem Datum nebst anderen als Metzger fürs Schlachten entlöhnt; gemäss Lohnsumme war er zuständig für die Mehrheit der anfallenden Notschlachtungen, die nach Überlieferung beim oder in Schiblis Waschhaus stattfanden.![]()
7. Kaminhut und Wetterfahne, 2007
Gemäss Überlieferung hatten die Notschlachtungen bei der Belegung des Waschhauses Nr. 46 Priorität, aber da sie in einem kleinen Dorf wie Otelfingen nicht besonders häufig vorkamen, wurde dadurch die Benutzung des Waschhauses fürs Wäschewaschen oder Schnapsbrennen nicht erheblich eingeschränkt. Entsprechend seiner Verwendung auch als offizielle Notschlachtstelle hat sich bei der älteren Bevölkerung der Name "Schlachthaus" oder "Metzg" für das Waschhaus Nr. 46 eingebürgert, obwohl hier seit den sechziger Jahren nicht mehr geschlachtet wurde und das Haus bald nur noch als Abstellraum genutzt wurde. Für das funktionslos gewordene Häuschen zeichnete Architekt Pit Wyss aus Dielsdorf 1977 Pläne für den Umbau in eine Garage für den Mähdrescher, wofür auf der Westseite ein Tor hätte ausgebrochen und die zweite Eingangstür wieder auf ein Fenster hätte zurückgebaut werden sollen; der Umbau wurde allerdings nie realisiert. ![]()
8. Umbauprojekt von Pit Wyss, 1977
2006 schliesslich wurde das Haus erneut frisch gestrichen und neu gedeckt und mit einem dekorativen Dachkranz versehen; das Datum 1993 im östlichen Giebelfeld erinnert an den Brand des Bauernhofes dahinter. Das Innere ist derzeit im Umbau begriffen; unter der Anleitung von Häfele Bauleitungen AG, Otelfingen, wird in Fronarbeit eine neue Holzdecke und ein neuer Boden in beiden Räumen eingezogen und eine Toilette eingebaut. Nach Vollendung des Umbaus wird das Waschhaus eine ganz neue Funktion erhalten: es wird von Fritz Zollingers 1986 gegründetem Jugendzirkus Otelli als Probenlokal benutzt werden.
© Erika Feier-Erni, Februar 2007 © Alle Urheberrechte dieser elektronischen Publikation sind bei Dr. Erika Feier-Erni, Otelfingen. Für alle elektronisch publizierten Texte gelten dieselben Regeln wie für eine gedruckte Veröffentlichung. |
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