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Objektinformationen
Adresse: Industriestrasse 19 / 21 Das Gebäude beherbergt heute neben Jelmoli mehrere andere Firmen
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2. Projektierungsgeschichte des Jelmoli Lager- und BürohausesZufällig in die gleiche Zeit fiel die Entscheidung des Warenhauses Jelmoli SA in Zürich, seine mittlerweile auf 16 Standorte verzettelten Aussenlager in Zürich und Umgebung auf einen Ort zu konzentrieren und von da aus seinen Versandhandel zu betreiben![]() ![]() 4. Grobplanung Lagerhaus, maisgelb: Aussenlager, türkis: Versandlager, orange: Zentrallager, Nebenbetriebsgebäude: grau
![]() Hier fand die Jelmoli SA die wichtigsten seiner Standortkriterien erfüllt. Da die Industriezone noch völlig unüberbaut war, bestand für die Jelmoli SA die Möglichkeit, auf fast einem Viertel der Zonenfläche den angestrebten grossflächigen Bau mit nur zwei rationell bewirtschaftbaren Lagerebenen zu erstellen. Dazu kam die optimale Erschliessung durch die direkt am Grundstück vorbeiführende Bahn und eine in nächster Nähe projektierte Autobahn, sowie - im Hinblick auf gute Voraussetzungen für das Personal - die Ausweitung der Wohnzone ![]() Bereits am 12. September erfolgten erste Verhandlungen, aus denen ersichtlich wurde, in welchen Dimensionen die Jelmoli SA dachte: Für das neue Betriebs- und Lagergebäude und eine Sportanlage für das Personal sollten ca. 6-10ha zur Verfügung stehen. In der Anfangsphase sollten hier ca. 200 Mitarbeiter beschäftigt und 10-15 Eisenbahnwagen Umschlag pro Tag erzielt werden. Für Otelfingen sollten ca. Fr. 2 -300000.- an Steuern anfallen. Für die kleine Gemeinde war dies ein Geschäft einer bisher unerreichten Grössenordnung und sie war gewillt, kräftig zu investieren, damit es zum Abschluss kam. So versprach sie, die Erschliessungskosten der ihr zum Verkauf zur Verfügung stehenden 751a selbst zu tragen und zusätzlich gemeindeeigenes Land für ein direkt ins Lagerhaus führendes Industriegeleise kostenlos abzutreten ![]() ![]() 5. Lagerhauskomplex, Modell von Roland Rohn
![]() In Rekordgeschwindigkeit wurde der Kaufvertrag aufgestellt, am 2.Oktober ![]() ![]() Am 24. April 1964 lag dem Gemeinderat ein Modell Rohns für das geplante Gebäude vor, das sich als «ca. 300m langes, zweigeschossiges Betriebs- und Lagergebäude mit einem vierzehnstöckigen Bürotrakt darstellt und sehr gefällig wirkt» ![]() ![]() 6. West- und Ostansicht, Plan 27.5.1964
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Heute mag man über die Einstufung von Otelfingen als «Ortschaft mit städtischen Verhältnissen» lächeln; sie wird aber verständlich durch die Wachstumszahlen, die damals dem kleinen Dorf im Zusammenhang mit der «Neuen Stadt» und der Ortsplanung vorgelegt wurden. ![]() 7. Nordansicht Plan, 11.10.1965
![]() In weiten Teilen entsprechen diese Äusserungen den Argumenten der Architekten der «Neuen Stadt». Für Hochhäuser empfahlen sie just eine maximale Höhe von 70m und verstanden Landschaftsschutz nicht «als verschämtes Verstecken der Baumassen im Gelände» sondern forderten das Hochhaus als «Krönung der markantesten Geländepunkte». Im übrigen erklärten sie die Industriezone zu «grossen Versuchsfeldern, in denen bauliche und betriebliche Veränderungen und Anpassungen [...]möglich sein sollten» ![]() Neben den planerischen Aspekten gründete die mehrheitlich positive Aufnahme und das rasche Durchwinken des Jelmoli-Projekts wohl vorwiegend auf den handfesten Vorteilen, die sich die Behörden von der Niederlassung der Jelmoli SA in Otelfingen im Hinblick auf Steuern, Aufträge und Arbeitsplätze versprachen. Das Volk konnte sich zum Projekt nicht äussern, doch dürften einige dem Projekt wegen der relativen grossen Distanz der Industriezone zum Dorfkern einfach auch gleichgültig gegenüber gestanden haben. Lesen Sie den nächsten Teil: © Alle Urheberrechte dieser elektronischen Publikation sind bei Dr. Erika Feier-Erni, Otelfingen. Für alle elektronisch publizierten Texte gelten dieselben Regeln wie für eine gedruckte Veröffentlichung. |
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