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3. 1962-1968: Gefährdung der MühleWährend der Periode des Niedergangs des Mühlebetriebes waren wohl nur die dringendsten Reparaturen an den altehrwürdigen Gebäuden vorgenommen worden. Bei Betriebseinstellung 1961 waren die Spuren des Zerfalls an der ganzen Baugruppe unübersehbar.Als 1963 die Erben des mittlerweile verstorbenen Müllers Jakob Schlatter die Mühle dem Kanton Zürich zum Kauf anboten, war dies für die Behörden verschiedener Stufen der Anstoss, sich mit der Frage nach der Bedeutung dieses Hauses als Baudenkmal und seiner Schutzwürdigkeit auseinanderzusetzen. ![]() 12. Mühle von Norden, 1968
![]() Der Kauf durch den Kanton sollte aber nicht zustanden kommen. Nicht nur konnte man sich mit den Besitzern nicht über den Kaufpreis einigen, der Zustand des Hauses wurde als "im heutigen Zustand kaum benützbar" bezeichnet, so dass absehbar war, dass sich die Renovations- und Liegenschaftskosten durch die Vermietung kaum einbringen lassen würden. Überdies war auch die Frage nach der Nutzung immer noch unbeantwortet. ![]() ![]() 13. Mühle von Norden, 2000
![]() Die Gemeinde Otelfingen reagierte am 20.11.1964 auf dieses Gutachten mit prompter Unterschutzstellung des Mühlegebäudes unter Natur- und Heimatschutz; die äusserst baufälligen Nebenbauten blieben davon ausgenommen; allerdings sollte bei einem allfälligen Ersatz darauf geachtet werden, dass sie in ihren Massen und Architektur mit dem Mühlegebäude harmonieren sollten. ![]() ![]() 14. Ansichten von Westen, 1968
![]() Da die Denkmalpflege einen Teil der Renovationskosten übernehmen wollte, trafen sich am 2.11.1966 ihre damaligen Exponenten Walter Drack (Kt. Zürich) und Stadtbaumeister Keller aus Winterthur (Bundesexperte) mit dem Bauherrn und seinem Architekten zu einem Ortstermin; sie befanden, dass "nicht nur das Wohngebäude mit Remisen und Brunnen, sondern auch die in Kalkstein gemauerte Westseite des Stalles in die Restaurierung einbezogen werden sollte". Für den Eigentümer waren die Auflagen wohl nicht mehr zu erfüllen; nach weiteren Verhandlungen nahm er Abstand von seinen Bauplänen. Wie sein Architekt bekannt gab, plante er auf Ende 1967 seinen Landwirtschaftsbetrieb einzustellen und von Otelfingen wegzuziehen. Eine Restaurierung der Mühle, die er vermietete, kam damit für ihn nicht mehr in Frage. ![]() ![]() 15. Grundriss mit baufälligen Anbauten (gelb)
Nach dem Auszug der Mieter stand die Mühle ab 15.9.1968 leer. Da sich nicht mehr alle Türen abschliessen liessen, verschwanden bis zur Aufnahme der Restaurierungsarbeiten im Oktober 1968 in dieser vergleichsweise kurzen Zeit nicht nur wertvolle Beschläge, sondern auch vereinzelte, in der Mühle verbliebene alte Möbel. ![]() Lesen Sie den nächsten Teil: © Alle Urheberrechte dieser elektronischen Publikation sind bei Dr. Erika Feier-Erni, Otelfingen. Für alle elektronisch publizierten Texte gelten dieselben Regeln wie für eine gedruckte Veröffentlichung. |
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