Inhaltsübersicht
Objektinformationen
Adresse: Vorderdorfstrasse 41 Besitz: Privatbesitz, Restaurationsbetrieb "Brauerei"
Druckversion
Druckversion öffnen
|
5. Taverne zur Bierbrauerei und Brauereibetrieb I, 1847-1851 15. Haus zur Brauerei um 1910.
Obwohl seit Urzeiten bekannt, war Bier im Kanton Zürich bis zur Helvetik wenig verbreitet. Erst mit der Liberalisierung im 19. Jahrhundert, als jedermann ohne Bewilligung Bier brauen durfte, begann es sich langsam als Konkurrenzgetränk zum Wein zu etablieren, obwohl es damals teurer war als dieser. 1844 sollen auf Kantonsgebiet bereits über 12 Brauereien bestanden haben. Mit dem Erwerb des Bierpatentes, das seit 1840 im Kanton Zürich für alle Tavernen und Weinschenken mit Bierausschank Vorschrift war, setzte Rudolf Schibli im Haus zur Brauerei also auf den interessanten Biertrend; da es noch kein Flaschenbier gab, war der Bierverkauf damals allein den Wirten vorbehalten. Mehr noch, als offensichtlich initiativer Mann trug er 1845 seine eigene Brauerei im Handelsregister ein. Im weiteren erwarb er 1847 das Tavernenrecht. Das Haus zur Brauerei war damit ein mit allen Rechten ausgestatteter Gasthof geworden, in dem Bier aus eigener Produktion verkauft wurde. Dank dem mit dem Tavernenrecht verbundenen Namensrecht erhielt die Taverne ihren ersten Namen. Sie hiess «Zur Bierbrauerei». 16. Eingang zum Bierkeller im Ghei, 2008
Da das Haus zur Brauerei noch immer in Wohnhaus, Scheune und Stall gegliedert war und über keinen geeigneten Produktionsraum verfügte, benützte Rudolf Schibli für seine Bierbrauerei vorerst einen unterkellerten Speicher, der ehemals zum Neuhaus gegenüber gehört hatte, aber nicht auf dem Areal des Neuhauses stand, sondern unmittelbar oberhalb des Pfarrhauses, direkt an der Strasse. Rudolf Schibli hatte das Gebäude zweckmässig um- und ausgebaut und mit einem Brauofen samt Kessel, Kühlschiff und Malzdörre ausgerüstet. Gebraut wurde Bier in jener Zeit aus Gründen der Kühlung fast ausschliesslich im Winter, getrunken wurde es im Frühling und Sommer. Da die erste mit Dampf betriebene Kühlmaschine erst 1881 erfunden wurde, pflegten die Brauereien Kühlkeller anzulegen, ohne die ihr Bier nicht haltbar gewesen wäre. Auch Schibli baute 1845/46 im Ghei oberhalb des Dorfes einen Bierkeller in den Hügel hinein. Das sowohl für die Lagerung wie für die Produktion notwendige Eis musste im Winter im Riedt gebrochen und herangekarrt werden, eine unsichere und sehr beschwerliche Art der Beschaffung des Kühlmittels. 17. Eistransport aus dem Riedt, um Jahrhundertwende
Lesen Sie den nächsten Teil: © Alle Urheberrechte dieser elektronischen Publikation sind bei Dr. Erika Feier-Erni, Otelfingen. Für alle elektronisch publizierten Texte gelten dieselben Regeln wie für eine gedruckte Veröffentlichung. |
Copyright-Hinweise | Kontakt | Admin | © 2005-2007 Dr. E. Feier-Erni. Alle Rechte vorbehalten. |